FORSCHUNG | RECHERCHE | 49 DE FORSCHUNGSBERICHT NR. 1514 Forschungspaket Brücken- abdichtungen: EP3 – Langzeit- verhalten des Verbundes IMP Bautest AG CHRISTIAN ANGST, Dr. Forschungsprojekt VSS 2006/513_OBF auf Antrag des Schweizerischen Verbands der Strassen- und Verkehrsfachleute (VSS) Der Verbund der Abdichtung auf die Betonunterlage wird durch die unter Verkehr auftretenden Scherkräfte be- ansprucht. Ein geschwächter Verbund kann durch die Einwirkung des Verkehrs weiter abnehmen, wenn Scherkräfte bis auf die Abdichtung übertragen werden oder wenn Pumpeffekte auftreten. Das Hauptziel des Forschungsprojektes besteht darin, ein Laborprüfverfahren zu entwickeln, mit welchem die Eignung eines Brückenabdichtungssystems in Bezug auf das Langzeitverhalten des Verbundes zwischen Abdichtung und Betonunterlage bewertet werden kann. Zu diesem Zweck wurden Beton-Probe- körper mit Polymerbitumendichtungs- bahnen PBD auf bitumenhaltiger Grun- dierung sowie auf Epoxid-Harz-Versiege- lung, Flüssigkunstoff-Abdichtungen PU sowie PMMA appliziert. Um den Haftverbund Abdichtung/Unter- lage unter dynamischer Beanspruchung zu prüfen, mussten neue Prüfmethoden entwickelt werden. Dabei wurden zwei Ansätze parallel verfolgt: einen dyn. Zug- und einen dyn. Schubversuch. In bei- Anzeige Lesen Sie «Strasse und Verkehr» jetzt auch online oder auf Ihrem Tablet als e-paper! Lisez dès maintenant «route et trafic» également en ligne ou sous forme de e-paper sur votre tablette! www.vss.ch STRASSE UND VERKEHR ROUTE ET TRAFIC 112014 ITS: Wie London und Lyon eine nachhaltige Verkehrsplanung gestalten VSS-Erfolgsstory: Aus- und Weiterbildungen sind konstant ausgebucht Einfluss des Siedlungswachstums auf die Leistungsreserven im Verkehrsnetz ITS: comment Londres et Lyon mettent en œuvre une planification durable du trafic Succès à la VSS: les formations et les formations continues sont constamment prises d’assaut Influence de la croissance urbaine sur les réserves de performances du réseau werden. Härtere Systeme weisen höhere Schubfestigkeit auf als weichere Sys- teme. Beim Verbundverhalten konnten keine Zusammenhänge zu den Herstell- bedingungen der Systeme und den La- gerungsbedingungen der Systeme vor dem Gussasphalteinbau gefunden wer- den. Die vermutete massgebliche Beein- flussung des Verbundverhaltens durch das Wasseraufnahme- und Feuchtever- halten der Flüssigkunststoffe wurde nicht bestätigt. Die von der ETAG 033 vorgegebenen Prüfverfahren führen zu zuverlässigen Kennwerten der FLK-Abdichtungen. Ausnahme davon bildet die Eigenschaft Mikrohärte. Dieses Prüfverfahren zeigt zum üblicherweise zur Anwendung ge- langenden Prüfverfahren Shore A-Härte keine Korrelation. Zusätzlich ist das Prüfverfahren Mikrohärte für den In- situ-Einsatz ungeeignet. Die Prüfverfahren zur Bestimmung von Hohlräumen im Gussasphalt haben keine Systematik zum Verbundverhal- ten sowie zu anderen Eigenschaften der FLK-Abdichtung aufgezeigt. Die Anforderungen in der Norm SN 640450a an die Masseänderung bei der Beständigkeit gegen Wasser (Was- seraufnahmeverhalten) der FLK-Ab- dichtungen müssen überdacht werden, die bestehenden Anforderungen an das Wasseraufnahmeverhalten werden von keinem der fünf untersuchten Systeme erfüllt. Die bestehenden Anforderungen an die Haftzug- und Schubfestigkeit wer- den als sinnvoll beurteilt, eine Änderung ist aufgrund der Erkenntnisse dieses Forschungsprojekts nicht notwendig. den Fällen waren die Parameter derart festzulegen, dass eine hohe Anzahl von Belastungszyklen aufgebracht werden kann, ohne dass ein Bruch erfolgt. Um eine möglichst hohe Wiederholbarkeit zu erreichen, wurden Zug- bzw. Schub- schwellversuche gewählt. Sowohl für den Zugschwellversuch wie auch für den Schubschwellversuch wurden entsprechende Prüfmethoden entwickelt und folgende Prüfparameter festgelegt: Unter- und Oberlast, Prüftem- peratur, Belastungskurve (Haversine mit Lastpausen). Die Wiederholbarkeit wurde für den Zug- schwellversuch zu 64%; für den Schub- schwellversuch zu 16 % bestimmt. Für weitere Arbeiten wird der dynamische Schubschwellversuch empfohlen. Es konnte festgestellt werden, dass der Luftporengehalt des Betons bei bitumi- nöser Grundierung einen Einfluss auf die Haftung der Abdichtung auf den Betonuntergrund ausübt; bei Epoxi-Ver- siegelung hingegen nicht. Im Vergleich zweier Betone mit Luft- porengehalten von 1,1 bzw. 5,4 Vol.-% erfolgte bei den Prüfkörpern mit einem höheren Luftporengehalt ein Ablösen der Abdichtung vor dem Erreichen der 2000 Belastungszyklen. Diese Feststel- lung konnte bei zwei verschiedenen Arten der Oberflächenbearbeitung (Flügelmaschine bzw. Vibrobalken) be- obachtet werden. Im Vergleich der Ober- flächenbearbeitung bei gleichbleiben- dem Luftporengehalt zeigt sich, dass mit einer Flügelmaschine kleinere Deforma- tionen (besseres Verhalten) erreicht wer- den können. VSS_SV_7_8_2015.pdf 49VSS_SV_7_8_2015.pdf 49 17.07.15 10:4417.07.15 10:44 VSS_SV_7_8_2015.pdf 49VSS_SV_7_8_2015.pdf 4917.07.1510:4417.07.1510:44