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VSS 7_8 2015

Bei Elektrofahrzeugen entfällt das typische Verbrennungs- motorengeräusch. Mit ihrem Einsatz wird es daher vor allem in innerstädtischen Bereichen, wo Anfahr- und Beschleu- nigungsvorgänge dominieren, leiser. Um jedoch die Wahr- nehmbarkeit der leisen Elektrofahrzeuge, beispielsweise in Kreuzungsbereichen, zu steigern und damit das innerstädti- sche Unfallrisiko gering zu halten, wird von der Europäischen Kommission vorgeschlagen, Elektro- und Hybridfahrzeuge je nach Geschwindigkeit und Fahrzeugverhalten akustisch zu betonen. Für die Geräuscherzeugung können Soundgenera- toren eingesetzt werden. In LEISTRA3 wurde aufgezeigt, wie stattdessen Reifenpro- file gestaltet werden können, um eine gezielte Geräusch- abstrahlung zu erzeugen. Schallabsorbierende Unterboden- verkleidungen am Fahrzeug können Rollgeräusche effizient mindern. Zudem begünstigen sie die Aerodynamik des Fahr- zeugs und mindern so den CO2-Ausstoss. Um das Lärmminde- rungspotenzial von Unterbodenverkleidungen zu ermitteln, sind in LEISTRA3 verschiedene Materialaufbauten und Kon- struktionen untersucht worden. Im Ergebnis von Fernfeld- messungen lässt sich der Vorbeifahrtpegel von Lastwagen und Transportern um bis zu drei dB(A) reduzieren, wenn sie mit geeigneten Unterbodenkonstruktionen ausgestattet sind. Fahrbahnbeläge Die Entwicklung leiserer Fahrbahnoberflächen stellte einen weiteren Schwerpunkt in LEISTRA3 dar. Modellrechnungen belegen, dass die Oberflächengestalt, auch als Textur be- zeichnet, einen starken Einfluss auf die Schwingungsanre- gung des Reifens und die aerodynamischen Vorgänge in der Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn hat. Die lärm- technisch optimierte Asphaltdeckschicht AC D LOA stellt eine neue Entwicklung in der Strassenbautechnik dar und greift diesen Ansatz auf. Die Deckschicht wurde auf Basis ei- ner dichten Asphaltzusammensetzung konzipiert und zeich- net sich durch eine Korngrössenverteilung aus, die auf eine lärmtechnisch wirksame Oberflächentextur abgestimmt ist. In LEISTRA3 wurde daran gearbeitet, die Verdichtungswillig- keit des Asphaltmischgutes zu verbessern. Auf diese Weise lassen sich die Dauerhaftigkeit der Deckschicht und damit ihr lärmtechnischer Nutzen erhöhen. Die Erkenntnisse flos- sen in die neuen «Empfehlungen für die Planung und Ausfüh- rung von lärmtechnisch optimierten Asphaltdeckschichten (E LA D)» ein, die seit 2014 von der Forschungsgesellschaft für Strassen- und Verkehrswesen herausgegeben werden. Der Gussasphalt mit offenporiger Oberfläche (Porous Mas- tic Asphalt, PMA) zeigt ebenfalls lärmmindernde Effekte. Im Vergleich zum herkömmlichen Gussasphalt enthält der PMA einen wesentlich höheren Anteil grober Gesteinskörnung. Es entsteht eine Deckschicht, die im unteren Bereich dicht und im oberen Bereich offenporig strukturiert ist. Die akustische Wirksamkeit ergibt sich aus der günstigen Oberflächentex- tur und einem hohen Hohlraumgehalt in der oberen Zone. Mischgutzusammensetzung optimiert In LEISTRA3 wurden die Mischgutzusammensetzung opti- miert und Laborverfahren zur Herstellung von praxisnahen Probekörpern für die Mischgutkonzeption entwickelt. Aus- serdem wurde in LEISTRA3 untersucht, inwieweit der Her- stellungsprozess von Elektroofenschlacke (EOS) verbessert werden kann, um bestimmte Kornformen und Korngrössen gezielt zu erzeugen und damit einen hochwertigen Ausgangs- werkstoff für den Asphaltstrassenbau zu gewinnen. Mit ei- ner ausgewählten EOS-Körnung (EloMinit®) konnten zwei Asphaltdeckschichtvarianten konzipiert und im Mai 2014 auf einem Testfeld eingebaut werden. Die Nachgiebigkeit be- stimmt neben der Oberflächentextur und der Offenporigkeit die akustischen Eigenschaften eines Fahrbahnbelags. Ein Ziel in LEISTRA3 war es, Asphaltkonstruktionen durch die Nutzung der schwingungsdämpfenden Eigenschaften des Strassenoberbaus geräuschmindernd zu gestalten. Da- bei wurden verschiedene Ansätze wie die Integration einer elastischen Dämpfungsschicht oder die Konzeption eines Asphaltmischgutes mit schwingungsdämpfenden Eigen- schaften verfolgt. Im Bereich Betonbauweisen stand die Herstellung einer Betondecke mit offenporiger Oberfläche (concrete with po- rous surface, COPS) im Vordergrund. Die Grundidee des 3 | Herstellung von Modelloberflächen und Durchführung von Fernfeldmessungen. 3 | Fabrication de surfaces modélisées et réalisation de mesures de champ acoustique lointain. FR THEMA | THÈME22 STRASSEUNDVERKEHRNR.7-8,JULI/AUGUST2015 ROUTEETTRAFICNo 7-8,JUILLET/AOÛT2015 VSS_SV_7_8_2015.pdf 22VSS_SV_7_8_2015.pdf 22 17.07.15 10:4417.07.15 10:44 VSS_SV_7_8_2015.pdf 22VSS_SV_7_8_2015.pdf 2217.07.1510:4417.07.1510:44

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