sind ganz einfach Reisende – nicht mehr Fahrer. Dem hält Daimler seine Erfahrung entgegen: «Wir haben das Auto er- funden», was in der Tat nicht zu unterschätzen ist im Licht der kleinen Margen von 2 % bis 8 % im Autobau. Aber wie Tesla zeigt, können Neueinsteiger durchaus kommerzielle Autosbauen.HingegensindsichNeulingeausderICT-Branche Margen bis 40% gewohnt. Durchaus denkbar ist, dass die Neu- einsteiger nicht primär Autos verkaufen, sondern mit ihnen Dienste anbieten wollen. Das HMI ist unproblematisch, weil die Reisenden nicht mehr eingreifen können müssen. Hinge- gen wird der Umgang mit Mischverkehr in der Anfangsphase heikel sein, weshalb diese Fahrzeuge vorerst nur in speziellen Zonen operieren werden wie Innenstädte oder Autobahnen. Neue Mobilität ohne Steuerrad Ein umfassendes Car Sharing wäre möglich: Das Fahrzeug würde die Reisenden abholen, transportieren und sich nach- her selber wieder versorgen, also parkieren und Energie tan- ken. Der Fahrzeugbestand würde drastisch sinken. In einer US-Stadt wäre ein Fahrzeugbestand von 15 % möglich, bei einer Wartezeit unter einer Minute, bis ein Fahrzeug den Reisenden abholt[3] . In Europa ist die Abhängigkeit von Au- tos kleiner und die Akzeptanz des öffentlichen Verkehrs grö- sser, somit werden in Spitzenzeiten Autos weniger benutzt. Darum wäre ein Fahrzeugbestand von 10% gegenüber heute realistisch, also wäre noch höchstens jeder zehnte Parkplatz besetzt. Der Verkauf würde nicht gleichermassen auf 10 % sinken, sondern in etwa auf 30% gegenüber heute, weil die Autos mehr gebraucht würden und deshalb früher ersetzt werden müssten. Alle Verkehrsteilnehmer könnten miteinander kommuni- zieren, und so wäre eine umfassende Koordination möglich. Der Verkehr würde zwar langsamer, aber dafür gleichmässi- ger fliessen mit der Konsequenz, dass die Reisezeiten etwa gleich blieben, aber die Kapazität des Verkehrssystems grö- sser würde. Sie würde noch weiter zunehmen, weil die Fahr- zeuge mit kleineren Abständen zueinander fahren könnten. Und weil die Geschwindigkeiten kleiner und die Koordination besser wären, würde die Gefahr von Unfällen sinken. Und das erst noch nachhaltig Somit könnten die Fahrzeuge viel leichter gebaut werden: 30% der Ressourcen pro Fahrzeug im Vergleich zu heute wären mög- lich. Unter der Annahme, dass der Verkauf von Fahrzeugen auf 30% sinkt, wären im Gesamten noch 10% der Ressourcen für den Fahrzeugbau gegenüber heute nötig. Leichtere Fahrzeuge, die langsamer aber gleichmässiger fahren, haben einen klei- neren Energieverbrauch zur Folge, und der Schadstoffausstoss wird reduziert. Weil die Fahrzeuge sich optimal den Strassen anpassen, könnten Sicherheitsmargen verkleinert werden, bei- spielsweise bezüglich Breite oder Kurvenradien. Zu schön, um wahr zu sein? Der Verkehr könnte zunehmen, weil Mobilität sehr attraktiv würde (sich vor das Büro stellen, weniger als eine Minute warten und so zum Mittagessen fahren und wieder zurück). Der öffentliche Verkehr könnte kannibalisiert werden. Eine Koordination mit Mobility Pricing könnte helfen, um die Be- nutzung aller Verkehrsmittel in geordnete Bahnen zu lenken. Der nächste Schritt Damit ein derartiges System funktioniert, müssen alle offen Daten miteinander austauschen: Industrie, Dienstleister, Be- hörden und Benutzer, wie auch alle Verkehrsmittel unterei- nander. Als erster Schritt kann mit diesem Austausch von Daten schon heute begonnen und so der Betrieb von fahrer- losen Fahrzeugen vorbereitet werden. Quellen [1] «Die Ethikbremse schleift | heise Autos», 30. Juni 2014, http://www.heise. de/autos/artikel/Die-Ethikbremse-schleift-2243299.html?view=print. [2] EU ITS Conference, Session «Connectivity and automation: the odd couple», Brussels, 24 April 2015, http://ec.europa.eu/transport/themes/its/ events/2015-04-24-its-conference_en.htm. [3] Burns, Lawrence D., et al.: «TRANSFORMING PERSONAL MOBILITY», 27 January 2013, The Earth Institute, Broadway, NY, http://sustainable mobility.ei.columbia.edu/files/2012/12/Transforming-Personal-Mobility- Jan-27-20132.pdf. Anzeige Sicherheit auf der ganzen Linie! Markierungen + Signalisationen • Stadt- und Gemeindestrassen • Kantonsstrassen • Autobahnen Tel. 0848 22 33 66 / Fax 0848 22 33 77 Morf AG Aspstrasse 6 8154 Oberglatt www.morf-ag.ch info@morf-ag.ch Filialen Emmenbrücke LU Niederurnen GL St. Gallen SG ZG Trimmis GR Oberentfelden AG Oberglatt ZH FACHARTIKEL | ARTICLES TECHNIQUES | 31 VSS_SV_7_8_2015.pdf 31VSS_SV_7_8_2015.pdf 31 17.07.15 10:4417.07.15 10:44 Tel. 0848223366 / Fax 0848223377 VSS_SV_7_8_2015.pdf 31VSS_SV_7_8_2015.pdf 3117.07.1510:4417.07.1510:44